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Und in der Küche geht ein Licht auf

Abbildung 1: Licht spielt in der Küche eine große Rolle.

Abbildung 1: Licht spielt in der Küche eine große Rolle.

Die Adventszeit hat begonnen und die Menschen greifen in den nächsten Wochen viel auf Kerzen zurück, wenn es um stimmungsvolle Beleuchtung geht. Beleuchtung muss in vielen Fällen aber auch funktional sein und bestimmte Eigenschaften erfüllen. Genauso, wie es für Büro- und Bildschirmarbeitsplätze Normen und Vorschriften zur korrekten Beleuchtung gibt, sollte auch in der Küche auf die passende Beleuchtung geachtet werden.

Beleuchtung rund ums Essen

In einer großen Küche gibt es viele Tätigkeiten rund ums Essen. Begutachten und Säubern der Lebensmittel, Schnippeln von Gemüse und Mischen von Zutaten, Kochen und Braten, das sind nur einige Aktivitäten, die zur Zubereitung gehören. Am Esstisch in der Küche kann das Essen genossen werden und zum Schluss muss saubergemacht werden. Für all dies wird Licht benötigt. Beleuchtung gibt es also für die Arbeitsflächen, für den Esstisch, für die Küchen- und Kühlschränke, es gibt die Grundbeleuchtung von der Decke und neuerdings auch Ambiente-Beleuchtung, die für entspannte Stimmung sorgen soll. Darüber hinaus gibt es noch die Beleuchtung, mit der Lebensmittel im Supermarkt, beim Bäcker oder beim Metzger so in Szene gesetzt werden, dass Kunden sie auch kaufen.

Lichtplanung

Wenn eine neue Küche geplant werden soll, gibt es Möbelanbieter wie https://www.hardeck.de/kuechen, die sowohl Küchen als auch Beleuchtungskonzepte im Angebot haben, so dass aus einer Hand geplant werden kann. Besonders drei Szenarien – Supermarkt, Arbeitsflächenbeleuchtung und Esstischbeleuchtung – sind im Zuge der Lichtplanung auf unterschiedlichste Eigenschaften der Beleuchtung angewiesen, die hier kurz erläutert werden sollen.

Lichttechnische Größen

Abbildung 2: Weißes Licht besteht aus vielen Grundfarben.

Abbildung 2: Weißes Licht besteht aus vielen Grundfarben.

Die wichtigsten Parameter eines Leuchtmittels bzw. einer Leuchte sind die sogenannte Farbtemperatur, die Farbwiedergabe und die Helligkeit. Wobei die Helligkeit kein feststehender Begriff ist und nicht sauber definiert ist. Es wird dagegen unterschieden zwischen dem Lichtstrom, d. h. der Lichtmenge, die vom Leuchtmittel ausgesandt wird, und der Beleuchtungsstärke, d. h. der Lichtmenge, die auf einer zu beleuchtenden Fläche tatsächlich ankommt. Die Einheit des Lichtstroms ist das Lumen (lm), die Beleuchtungsstärke wird in Lux (lx) angegeben. Die Farbtemperatur gibt an, ob es sich um warmweißes, neutralweißes oder kaltweißes Licht handelt. Ihre Einheit ist das Kelvin (K). Der Farbwiedergabeindex gibt an, wie gut die tatsächliche Farbe eines beleuchteten Objekts wiedergegeben wird. Das sogenannte Spektrum von weißem Licht setzt sich aus Bestandteilen aller Grundfarben zusammen. Einige Leuchtmittel weisen kleinere oder größere Lücken in diesem Spektrum auf. Wenn im Spektrum beispielsweise der Rotanteil schwächer vertreten ist, erscheinen Objekte unter diesem Licht grünstichig. Grün ist die Komplementärfarbe von Rot. Leuchtmittel mit einem perfekten Weiß-Spektrum würden einen Farbwiedergabeindex von 100 erreichen. Weitere interessante Größen sind natürlich die Effizienz und die Lebensdauer der jeweiligen Lichttechnologien. Diese Parameter sind wichtig für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, weil hiermit Stromverbrauch und Austauschhäufigkeit bestimmt werden.

Arbeitsflächenbeleuchtung: Was ist wichtig?

Allein der Begriff Arbeitsfläche sagt es schon. Wo gearbeitet wird, steht ein praktischer Nutzen im Vordergrund. Die Arbeitsfläche muss gut ausgeleuchtet sein, es sollten möglichst keine Schatten entstehen. Dies wird am besten erreicht durch flächig ausgeführte Leuchten, die beispielsweise unter die Hängeschränke oberhalb der Arbeitsfläche montiert werden können. Die gute Ausleuchtung soll verhindern, dass es zu Schnittverletzungen kommt. Sie soll sicherstellen, dass Lebensmittel begutachtet werden können und zum Beispiel faule Stellen auffallen. Auch beim Saubermachen soll nichts zurückbleiben, was später vielleicht schimmeln könnte.

Im Büro sind für den Schreibtisch laut Arbeitsstättenverordnung 500 lx Beleuchtungsstärke vorgeschrieben (vgl. https://www.arbeitssicherheit.de). Es ist nicht falsch, sich in der privaten Küche diesen Wert als Anhaltspunkt zu nehmen. Wie genau das erreicht wird, hängt von der Dimensionierung der Leuchten und dem Abstand zur Arbeitsfläche ab. Auch die Farbe der Wand spielt eine Rolle. Ist sie hell, reflektiert sie mehr Licht, so dass auch auf der Arbeitsfläche mehr Licht ankommen kann. Eine genaue Berechnung ist kompliziert, Nachfragen beim Küchenplaner lohnt sich. Die Lichtfarbe sollte eher neutralweiß sein (4000 bis 5500 K). Der Farbwiedergabeindex ist hier prinzipiell nicht so wichtig, aber ein Wert von 85 sollte schon erreicht werden.

Stimmungsvolles Licht am Esstisch

Beim Essen will sich der Mensch entspannen. Das Genießen steht im Vordergrund. Deshalb steht hier warmweißes Licht, also Licht mit einer niedrigen Farbtemperatur zwischen 2700 und 3500 K, im Vordergrund. Diese Lichtfarbe erinnert an das Feuer und die mittlerweile wegen ihrer schlechten Effizienz verbotenen Glühbirne (vgl. https://eur-lex.europa.eu/). Bei diesem Licht fühlt sich der menschliche Organismus wohl. Der Farbwiedergabeindex spielt in diesem Fall eine größere Rolle als bei der Arbeitsflächenbeleuchtung, denn es gilt: Das Auge isst mit. Je besser die natürlichen Farben des Essens zum Vorschein kommen, desto appetitlicher wirken die Speisen. Ein Wert von über 90 sollte beim Farbwiedergabeindex mindestens erreicht werden. Die Helligkeit ist eindeutig stimmungsabhängig, deshalb sollten die Leuchten dimmbar sein.

So wird im Supermarkt Appetit erzeugt

Abbildung 3: Mit passender Beleuchtung wirken alle Speisen appetitlich.

Abbildung 3: Mit passender Beleuchtung wirken alle Speisen appetitlich.

Ist es nun Manipulation oder nicht? Im Supermarkt wird an der Gemüse- oder Fleischtheke durchaus getrickst. Erdbeeren, Tomaten oder auch Fleisch werden gern unter Lichtquellen gelegt, die einen hohen Rotanteil haben, damit die Eigenfarbe der Lebensmittel besonders kräftig hervortritt. Bei der Beleuchtung von Brokkoli, grüner Paprika oder Salat wird Licht eingesetzt, dessen Rotanteil geschwächt wurde. Mit modernen LED-Beleuchtungssystemen lassen sich die Spektren und damit die Farbwiedergabe, aber auch die Farbtemperatur nach Bedarf anpassen. Der Punkt ist, die Qualität des Steaks ändert sich nicht, wenn es mit unterschiedlichen Spektren beleuchtet wird. Aber es sieht eindeutig appetitlicher aus, wenn die rote Fleischfarbe stark zur Geltung kommt. Ein fahles grünstichiges Stück Fleisch sieht ansatzweise ja so aus, als ob es schon faulen würde. Um den Verkauf von Lebensmitteln anzukurbeln, ist eine möglichst optimierte Farbwiedergabe der Beleuchtung für jedes Produkt eine sehr interessante lichttechnische Größe.

Welche Technologie?

Ob Glühlampen, Energiesparlampen oder Fluoreszenzröhren, sie haben mittlerweile fast alle ausgedient. Lediglich Halogenglühlampen verteidigen noch ein paar letzte Pfründe gegen die alles beherrschende LED-Technologie, die erst vor etwa zehn bis zwölf Jahren ihren Siegeszug in der Allgemeinbeleuchtung angetreten hat. Dimmbarkeit, das Tuning von Farbtemperatur und Farbwiedergabe, Lebensdauern von mehreren zehntausend Stunden und neue Leuchtendesigns werden mit der Halbleitertechnologie möglich gemacht. Das stärkste Argument ist aber sicher die unschlagbare Effizienz, mit der letztendlich auch das Klima geschont wird. Aktuell brauchen LED-Systeme etwa nur ein Zehntel des Stroms, wie es bei der Glühlampe üblich war und weitere Optimierungen werden noch folgen.

Abbildung 1: Pixabay © jessebridgewater (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: Pixabay © BlenderTimer (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: Pixabay © Divily (CC0 Public Domain)

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