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Weinfehler bei der eigenen Weinherstellung

weinherstellung

Eigenen Wein herstellen ist eine wunderbare Sache! Doch gerade als Neuling können einem auch kleine Fehler unterlaufen, die den Wein ungenießbar machen. Worauf du achten solltest, welche Weinfehler es gibt und wie du ihnen entgegenwirken kannst erfährst du in diesem Beitrag.

Weinfehler und Weinkrankheiten vermeiden

Weinfehler passieren. Sie können jedoch auch rechtzeitig erkannt und analysiert werden. Mit der Einhaltung einiger Regeln kann das Risiko von Weinfehlern stark reduziert werden.

Verwende nur frische und qualitativ gute Früchte! Weintrauben sind natürlich die bekannteste Zutat für die eigene Weinherstellung. Du kannst aber auch anderes Obst verwenden wie beispielsweise Himbeeren, Kirschen, Bananen, Erdbeeren sowie Rhabarber und Orangen. Fallobst, überreife Früchte oder Früchte mit beschädigter Außenhaut sollten für die Herstellung von Fruchtwein nicht verwendet werden. Sie können unerwünschte Mikroorganismen und damit potentielle Krankheitserreger in den Ansatz bringen.

Verwende nur Reinzuchthefe, am besten Trockenhefe. Möchtest du eine Flüssighefe verwenden, dann nutze einen Gärstarter damit es zu einer schnellen Angärung kommt. Teste den Geruch der Hefe oder des Gärstarters. Stellst du fest, dass es nach Lösungsmittel oder Essigsäure riecht solltest du die Hefe nicht mehr verwenden! Riecht die Hefe gut, so ist sie auch geeignet.

Der Säuregehalt im Weinansatz sollte immer kontrolliert werden und gegebenenfalls mit Säuremenge ergänzt werden.

Verwende auf keinen Fall mehr Zucker nur damit die Gärung schneller angekurbelt wird.

Die Dichtigkeit des Gärspunds sollte immer kontrolliert werden.

Greife auf Nährsalz oder andere Nährstoffe zurück. Langsam gärende Weine sind nämlich viel anfälliger für mikrobielle Weinfehler als schnell gärende Weine. Greife in die Gärung nicht ein – solang der Prozess der Gärung stattfindet, solang bleibt auch die Hefe und wird nicht entfernt. Ziehe nach der Gärung den Wein aber zügig von der Hefe ab. Denn im Gärungsverlauf häufen sich tote und inaktive Hefen an, was das Wachstum von unerwünschten Mikroben fördert.

Das A und O, wenn man Wein selbst machen möchte, ist die Sauberkeit und Sterilität! Sollte ein massiver Weinfehler auftreten, solltest du dich von dem Ansatz trennen. Weinfehler sind sehr schwierig oder sogar nicht zu beheben. Beuge daher Weinfehlern vor! Die meisten Weinkrankheiten und Weinfehler entstehen durch unerwünschte Mikroorganismen. Stelle stets sicher, dass die Krankheit sich nicht auf andere Ansätze überträgt. Desinfiziere alle Gerätschaften, die mit dem Wein in Berührung gekommen sind.

So kannst du deinen Wein retten

Ein fader oder schwacher Geschmack kann durch einen Mangel von Säuren oder Tanninen entstehen. Mit 1 TL kräftigen schwarzen Tee oder Zitronensaft kannst du den Geschmack jedoch verstärken.

Ist der Wein zu süß liegt das vermutlich daran, dass die Gärung gestoppt hat bevor die Umwandlung von Zucker in Alkohol stattfand. Andere Gründe wären, dass die zugefügte Zuckermenge zu hoch angesetzt oder der Wein zu früh abgezogen wurde. Um den Gärprozess wieder anzukurbeln sollte der Wein erneut in den sterilisierten Gäreimer gegeben und stark umgerührt werden. Dies sorgt dafür, dass der Wein mit Sauerstoff in Berührung kommt und nach ein paar Tagen die Gärung einsetzt. Um den Prozess zu unterstützen, kann das Gärgefäß an einen Ort mit wärmerer Temperatur verlagert werden oder 1TL Hefenährsalz oder auch Zitronensaft hinzugegeben werden.

Ist der Wein trüb und wird nach der Gärung nur stockend klar? Dann könntest du 1TL zerbröselte Eierschalen, die du zuvor im Backofen trocknest, in den Gärbehälter geben. Das Ergebnis wird nach ein paar Wochen sichtbar. Hast du für die Weinherstellung Obst mit Kernen verwendet, welches viel Pektin beinhaltet, kannst du 1TL Antigeliermittel einsetzen und den Behälter anschließend für vier Tage stehen lassen. Achte darauf, dass es sich bei dem Lagerort um einen warmen Ort handelt.

Die stockende Gärung

Eine stockende Gärung ist das häufigste Problem bei der eigenen Weinherstellung. Es ist zwar kein klassischer Fehler oder eine Weinkrankheit, kann aber auch zu einer misslungenen Weinherstellung führen.

Die Gärung ist im vollen Gang. Doch mit steigendem Alkoholgehalt lässt die Gäraktivität stark nach. Die Hefe fängt an sich abzusetzen und das Gärröhrchen blubbert nur noch wenig. Der Geschmack des Weins ist noch süßlich also stehen den Hefen noch ausreichend Zucker zur Verfügung. Auch die Alkoholtoleranzgrenze ist nicht erreicht. Somit könnte die Hefe noch weiter gären, tut dies aber nicht. Hierbei handelt es sich um eine Gärstockung. Eventuell nimmst du auch einen schwefelhaltigen Geruch am Gärröhrchen wahr. Doch was tun? Die stockende Gärung könnte sich ewig so hinziehen, aber so steigt auch die Gefahr eines Weinfehlers. Der Wein darf aber auch nicht einfach abgefüllt werden, da so eine Nachgärung in der abgefüllten Weinflasche riskiert wird. Denn die Gärung ist nur stark verlangsamt und nicht beendet. Füllt man dann den Wein ab, wird die Hefe mit Luftsauerstoff in Berührung gebracht, was die Hefeaktivität belebt und die Nachgärungsgefahr erhöht.

Was kann ich bei einer stockenden Gärung tun?

Für die Reinzuchthefe wird normalerweise eine bestimmte Menge an Stickstoff und Vitaminen benötigt, um eine starke Gärung zu erzielen. Gerät die Gärung ins Stocken kann ein Gärstarter helfen. Geling dies nicht, kannst du eine 1 Msp. Hefenährsalz, 1TL Reinzuchthefe und 1TL Zucker in 200 ml deines hergestellten Weins auflösen. Wenn sich Blasen bilden, dann gebe die Mischung in den Gärbehälter und rühre sie mit dem Wein vorsichtig um.

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