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ANSICHTSKARTEN: Oh wie schön ist Jakarta

“Das Abenteuer liegt ums Eck” ist eine der hier geprägten Mittagessensweisheiten, die inzwischen fürs ganze Leben gelten. Wie an diesem Tag im Mai, als ich nach einem Familiengeburtstag doch noch ums Eck in den Squash Palast von Fürstenfeldbruck ging, wo ein Freund zur Jam-Session lud. DAS erkläre ich ein anderes Mal, weil wichtig ist jetzt nur, dass ich an diesem Abend jemanden so gesehen, gehört und gesprochen habe, dass daraus ein noch größeres Abenteuer wurde. Und das hat mich zuletzt nach Jakarta verschlagen, wo ich fast drei Wochen mittendrin verbrachte in dem herrlichen Chaos, das diese Stadt nun mal ist. Herrlich auch deswegen, weil mein Mittendrin eine Oase war und ich gute Führung hatte zu jeder Menge Abenteuern ums Eck.

Und das ging gleich mit dem ersten Mittagessen los. Aus Gründen, die unwichtig sind, war ich am ersten Tag vom Aufwachen bis zum Abend alleine in der Oase, nur ein paar Angestellte huschten umher, wir verstanden uns nicht. Ich fühlte mich trotzdem schon aufgehoben, nur gegen zwölf wurden Hunger und Neugier so groß, dass ich vors Tor ins tobende Leben ging – das sofort gefror, jeder schaute mich an, ein Ausländer! Ich nach links und noch mal nach links in eine schmale leere Gasse, in der ein Suppenwagen den Lehmweg hochbollerte. Kaum hatte ich die auf einem Mäuerchen gegessen, kam ein Radfahrer mit einer Kühlbox voller Eis am Stiel auf dem Gepäckträger vorbei – Nachtisch! Und ich sagte mir, hey, das ist meine Stadt. Meine Schlaraffenstadt.

Als nächstes kam einer mit einem Moped und lächelte mich ziemlich erfreut an, auch als er hinter mir her tuckerte, während ich mein Eis schleckend weiter lief. Erst als ich dabei war, eine Wagenladung Rambutan zu kaufen, schaltete der Mopedmann sich ein und da erkannte ich einen der Angestellten – der sofort nach meinem Rausgehen verzweifelt nach Instruktionen telefoniert und mich sogleich verfolgt hatte, um mich nun sicher wieder in die Oase bringen, wo man mich bis zur Ankunft der Gastgeber mit einem Nescafe am Koiteich parkte.

Ok, das war das einzige Mal in diesen drei Wochen, dass ich alleine vor die Tür ging. Aber auch so war hier jeder Tag ein Abenteuer – ganz besonders, wenn wir einfach ums Eck gingen anstatt auf der Hauptstraße. Hier ein paar Ansichtskarten davon.

Erste Tage (von links oben nach rechts unten) 1 Frühstück (Einlagen für Congee, mehr dazu unten) 2 Bei der Talkshow Sedap Malam (ich musste auf der Bühne tanzen, wurde aber rausgeschnitten) 3-5 Mein erstes Nasi Goreng (das es tatsächlich auch in Indonesien gibt, massiv sogar) 6 Nachtmokka aus der Tüte am Straßenrand 7 Krabben warten aufs Mittagessen 8 Indooroutdoor-Lokal

In der Stadt: 1 “Best Nasi Goreng” (legendärer Stand zwischen den Wolkenkratzern der Innenstadt, in dem sie inzwischen in Partypfannen braten müssen, weswegen es nicht mehr das Beste ist) 2 Wirklich einer der besten Kaffees (mit Kaffeebohnenstücken im Cafe Batavia, das sonst eher ein Expat-Nepp ist) 3 Nächstes Bild, bitte 4-6 Kerak Telor, ein Kokospfannkuchen, gebraten auf dem Gehsteig überm Kohleöfchen 7 Jakarta Harbour 8 Congee (ganz weich gekochter Reis mit knusprigen Einlagen)

Beim Friseur 1-3 An einem anderen Tag alleine in der Oase wollte ich zum Friseur (mein Indonesisch hatte ebenso dazu gewonnen wie mein Kontakt mit den Angestellten) und der Fahrer brachte mich zu seinem (Yeah!) und als ich dem zeigte, wie viel weg sollte, verstand der, dass ich es so kurz wollte… 4-6 Erholung in der Oase 7-8 Altes Java (mehr dazu im zweiten Teil morgen; “Oh wie schön ist Indonesia”)

Unterwegs 1 Raststätte 2 Kopi luwak bzw. Catshit Coffee 3-8 Morgens um sieben im Keller des Bauernmarkts ums Eck

Auf gut Europäisch: 1 Ich koche deutsch bei meinen Gastgebern 2 Kaffeepause mit Tasse und Kanne aus D 3 Grießbrei (aus Couscous) mit Zimtpalmzucker und Erdbeersirup 4 Lachsconfit mit Lompemois 5 Wohnhäuser 6-7 Goethe Institut Jakarta 8 Italienischer Espresso im Javanischen Café

Ausgehen: 1-4 Beim Korean BBQ unter der Eisenbahnbrücke 5-6 Im Zoo (wo ich im Dauerregen beim Kaffee meinen ersten Indonesischkurs mache) 7-8 Kaffeepausen

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