Skip to main content

✓ UNABHÄNGIG   ✓ NEUTRAL  ✓ FAKTENBASIERT

AUS DER KAFFEEKÜCHE: New York, Frisco, Alltag

Nachdem ich mich mit Fotoroman, Hasenbitter und Golfwurst ganz gut durch die zweite Osterwoche gemogelt habe, möchte ich (erstmals im Freien schreibend) dabei bleiben und die Arbeit auf Leute abwälzen, die konzentrierter sind.

Etwa auf die Zeitschrift MySelf, in deren aktueller Ausgabe eine Geschichte von mir über den Sender Food Network steht, der von New York aus rund um die Uhr seine Kochshows in 85 Millionen Haushalte alleine in den USA schickt. Eine ziemliche Erfolgsgeschichte, was man von meiner anfangs nicht behaupten konnte: Jeder Kontaktversuch mit dem Sender scheiterte – e-mails wurden niemals beantwortet, die Zentrale konnte einen nur an einen Anrufbeantworter weiterleiten („Press on, if you are a journalist”), der mir niemals antwortete, kurzum, ich war bereits soweit, Verschwörungstheorien zu entwickeln (Sender und der New Yorker MySelf Verlag Condé Nast sind sich spinnefeind), als ich auf den Blog von Pearl Onion stieß, die nicht nur ihrem Kater ein Valentins-Menü kocht, sondern auch noch um die Ecke vom Sender lebt und sein ergebener Fan ist. Und weil sie ein echter Yankee-Blogger ist, ließ sie mich nach meinem Anmailen a) erst einmal durch den Stalker-Scanner laufen und gab nach bestandenem Check b) gerne viel von ihrem Leben mit FNW preis. Details findet Ihr hier. Und natürlich in MySelf.

Gefunden hatte ich Kristin aka Pearl Onion über einen Kommentar bei delicious:days, die im Moment ein wunderbar wirkendes Rezept für Omas Biskuitrolle auf der Seite haben, mit viel Ei im Teig und nur Himbeergeele im Inneren, ganz wie man es im Wiener Kaffeehaus mag – den Schlagobers bitte extra. Und bei der Vorspeisenplatte gibt es den Kaffee dazu, oder nein, da geht es heute um Espresso, und der ist nichts zum Kuchen, finde ich. Dafür habe ich mir dort ein Rezept für eine Mousse au chocolat auf Butterbasis gesichert, in dem ich am Wochenende den Bitterhasen begraben werde.

Wer lieber wegfahren will, kann sich eine Menge Anregungen bei der neuen Münchner Website dinnerscout holen, auf der sich mal kurze und mal lange Tipps für neue und versteckte Lokale zwischen München und Mailand mit ehrgeizigen Kochexperimenten bei schicken Bildern vom Winkler-Menü bis zum Porsche-Spoiler mischen. Klingt wild, ist professionell und noch im Werden, aber dabei darf man schon zuschauen. Wer sich wundert, was man alles so an einem Tag kochen, essen, besuchen, verreisen kann – es ist ein Teamfoodblog, der von seinen Machern um die Wette gefüttert wird. Und da diese unter anderem auch das Kochgeflüster auf der Münchner Praterinsel gemacht haben, kommt da schon was Gutes zusammen. Besonders gefreut hat mich die Geschichte vom langen Kastanienüberraschungsmittagessen in Italien zu finden am 19. April unter „mezzo giorno” (schaffe es nicht, direkt zu verlinken – im Aufbau, wie gesagt).

Etwas ruhiger hat es Chili und Ciabatta beim Familienausflug in Italien angehen lassen, der mich bis gestern ziemlich neidisch werden ließ, aber nun ist’s ja auch hier gut. Beim Stöbern habe ich dort ein Rezept für Bärlauchpolenta entdeckt, das mir trotz meiner Bärlauchpolemik sinnvoll erscheint. Noch ein Rezept fürs Wochenende.

Wer ganz weit weg mag, dem empfehle ich Hungrig in San Francisco, wo sich verfolgen lässt, wie man mit deutschem Geschmackswurzeln in Kalifornien überleben kann, sogar in der Wüste. Vorbildlich der Bericht vom Thermosmittagessen der Kinder. Aktuell gibt es dort geschmorten Rinderbraten zum jüdischen Pessach-Fest, das zwar gerade vorbei gegangen ist, aber für jeden ein Freude sein wird, der wie Ralph langes Schmoren von …. dem kurzen Braten eines Filets vorzieht.

Too much? Dann halt was Fleischloses. Und gewinnen kann man auch noch dabei: Beim Blog-Event „Fleischlos” auf 1x umrühren bitte kann sich jeder mit seinem Rezept zum Thema beteiligen – Blogger auf der eigenen Seite, andere senden ihre Ideen direkt dorthin. Die Details stehen hier. Und unter Spargel findet man dort übrigens als Siegerin: Chili und Ciabatta. Der Blog ist ein Dorf.

Oder ein Apfelgut. Das leider nur noch in den Dritten zu beobachtende Fernsehkochpaar Martina Meuth und Bernd-Neuner Duttenhofer bewohnt nicht nur ein ritterliches Hofgut im Schwarzwald, auf dem vor allem Äpfel wachsen (die unter anderem zu demsensationellen schäumenden „Apfelsaft” Pomme Pure werden), aber auch alles Mögliche andere von Chili bis Wasabi, was oft Basis für die weiteren Produkte vom Gut ist. Kochkurse werden dort auch gegeben, die allerdings schon Monate im voraus ausgebucht sind (was einem Zeit zum Hinsparen lässt). Und es gibt einen Blog, der von all dem erzählt. Und das alles gibt’s hier (zum Blog auf „News” links unten gehen).

So. Nun wissen wir vielleicht, was wir kaufen, kochen, essen, bereisen, belesen, fernsehen sollen an diesem Wochenende. Fehlt noch was? Na klar, das Radio. Das könnte uns hier in Bayern bald sogar sehr fehlen, weil nämlich beim Bayerischen Rundfunk das letzte Biotop für das Merkwürdige im Leben und in der Musik geschlossen werden soll: der Zündfunk. Und als Ausgleichsfläche wird dafür eine eigene Jugendwelle geschaffen, die allerdings nur digital zu haben ist. Wer jetzt denkt, dass es nach 30 Jahren vielleicht mal Zeit wird, zu Hause auszuziehen, hat vielleicht Recht. Nur dass das Kinderzimmer dann gleich auch noch zum Spaßbad werden muss und dass das Kind in die Wüste geschickt wird, das ist doch ein bisschen arg. Drum: Zündfunk retten. Mehr zu der Aktion für protestierende Hörer findet Ihr hier.

Und soeben trudelt hier noch ein Mail von Coco Lang ein, mit der ich das Buch „Wie koch’ ich…?” gemacht habe: Auf Ihrer Seite steht nun auch der Notizblock, den ich bewußt mit ck schreibe, weil er zwar ähnlich wie ein Blog tägliches notiert (nur halt in Bildern), sich aber lieber ein bisschen sperrig gibt statt den Blog-Gewohnheiten zu folgen. Entdeckt es selbst, es lohnt sich schon wegen der Schönheit dieser Alltagsbilder.

Das war’s. Und Arbeit war’s doch wieder. Wie auch gestern Mittag, wie auf diesem Bilderrätsel zu sehen ist, dessen Lösung in den nächsten Wochen folgt. Ein schönes Wochenende und bis Montagmittag. Obwohl da noch was passiert ist, das ich Euch eigentlich vorher noch unbedingt zeigen muss…

Wie hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Anzahl der Bewertungen: 0 Durchschnittliche Bewertung: 0


Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *